Lechkrimi in Kreisliga 1

Ein Bericht von Robert Kutschick:

Lechhausen ist berühmt-berüchtigt für 4:4-Spiele. Das bekamen wir in der letzten Saison zu spüren, waren diesmal also vorgewarnt. Trotzdem remisierte Johannes „viel zu schnell“.
Um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, dass er lieber Fußballkucken wollte, verdingte er sich bis zum Schluss als Kiebitz bei diesem Mannschaftskampf, der mal wieder zum Nägelkauen war.

Isaak hatte früh zwei Bauner weniger und musste das Endspiel bald aufgeben. Werner fasste sich dann ein Herz und opferte einen Springer auf h7. Mangels Leichtfiguren attackierte er nun mit allen Schwerfiguren den Läufer, der auf diesem Feld erschienen war und hinter dem sich der gegnerische König verstecken wollte. Vergebens – auf dieser Reihe bestimmte nur noch unser Mannschaftsführer das Geschehen – Zwischenstand 1,5:1,5!

Mit viel Gewalt gelang es mir in der Zwischenzeit, die Bauernstruktur meines Gegners zu zertrümmern und bei ihm die höchstmögliche Zahl an Isolani zu verursachen (für Matheschwache: das sind vier). Folgerichtig konnte ich einige davon erobern. Leider versäumte ich es auf dem Marsch zur Permutation, auf meine eigenen Bauern zu achten. Das Turmendspiel war dann trotz Armins Training nur remis (die neunmalklugen Ratschläge zum Weiterkämpfen waren so wenig zielführend wie Neunzehnachtzehn).

Nun näherte sich das gefürchtete Ergebnis also. Besonders bitter war, dass Vitaly eine Figur weniger hatte ohne jede Kompensation. Er verdiente sich aber die Tapferkeitsmedaille, indem er weiter durchhielt. Immerhin konnte Illja gewinnen. Der gegnerische König lehnte es ab, sich von seinem Fußvolk bewachen zu lassen und umgab sich ausschließlich mit Offizieren. Die waren aber alle gefesselt („keine Zug“), zu allem Überfluss befand sich seine Gattin auf diplomatischer Mission im feindlichen Lager, konnte also auch nicht bei der Verteidigung helfen. So drohten unzählige Mattkombinationen – und das 3:2 fiel.

Kurz darauf remisierte Gerhard. Zwar hatte er einen Springer, gedeckt von einem Bauern, in die gegnerische Stellung getrieben, so dass die Dame und ein Turm aus dem Spiel waren. Allerdings gelang irgendwann die Befreiung und eine Gewinnmöglichkeit war nirgends in Sicht. Im Analysetumult beschwerte sich der Kleine Robert zu Recht über den Kiebitzlärm, es fehlten ihm noch zwei Züge bis zur Zeitkontrolle. Zum Glück fand unser Fidemeister die und bot einen Damentausch an. Das war prima, denn er hatte zwei verbundene, entfernte Freibauern, die vom gegnerischen Läufer nicht mehr aufgehalten werden konnten. Offenbar hat sich bis nach Lechhausen herumgesprochen, dass so etwas in Roberts Händen eine tödliche Waffe ist – jedenfalls gab sein Kontrahent auf.
Das bescherte uns den urplötzlichen Mannschaftssieg!  

Nach diesem hart erkämpften Triumph mit dem knappsten aller Ergebnisse haben wir  uns eine gute Position im Aufstiegskampf geschaffen. Schon in zwei Wochen geht es weiter!

Hier die Tabelle 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.