Ein Bericht von Robert Kutschick:
Zweiter gegen Erster, Schwabenliga-Absteiger versus Vizemeister oder kurz: Caissa-Haunstetten – mehr Spitzenspiel geht nicht!
Lange Zeit sah es nach einem engen Gesamtergebnis aus, keine deutlichen Vorteile waren erkennbar, auch wenn ich ziemlich viel Druck auf die Schwachstellen meines Gegners ausüben konnte. Tobi begab sich früh unter die „Remisschieber“. Ansonsten tat sich nicht viel, weswegen ich „Pschemek“ ein Remisangebot untersagte. Plötzlich hatte Isaak eine Figur mehr. Als er auch noch die Damen tauschen konnte, hisste sein Gegner die Weiße Flagge. Diese Führung bauten wir in der Folge weiter aus. Dem Kleinen Robert gelang ein überzeugender Sieg gegen seinen Buddy Max, der schon die ganze Woche über heiß auf das Duell war. Folgerichtig erhielt nun Pschemeks Gegner das Verbot, zu remisieren.
Meine Druckstellung ließ sich jetzt nicht mehr verbessern: den kompletten Abend rechnete ich an diversen Opfern auf g6 – nix ging. Als es endlich möglich war, hatte ich es schon abgeschrieben und verwendete keine Zeit mehr auf einen neuen Rechenversuch. So verflachte die Partie und ich einigte mich mit meinem erschöpften und erleichterten Gegner auf Unentschieden. Während wir fleißig analysierten, erhielt Helmut „ein Angebot, das er nicht ablehnen kann“. So stand es also 3,5:1:5 für uns.
Den Sack zu machte Gerald, indem er mit Dame und Springer Mattsetzte. Die Analyse fiel denkbar kurz aus („Eben war es noch völlig unklar!“). „Pschemek“ hatte inzwischen die Qualität gewonnen und spulte das Endspiel mit Läufer- und Turmpaaren elegant ab; im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern gewinnt bekanntlich der, der beide hat. Damit wandten sich alle Kiebitze der letzten Partie zu, in der Gerhard ebenfalls eine Qualität mehr hatte. Obwohl sein Kontrahent entschlossen das Heil in einer letzten Offensive suchte, war eine Kompensation nicht mehr zu erlangen. Schlussendlich kam es zur Zeitüberschreitung, womit der Endstand von 6,5:1,5 erreicht wurde.
Das war ein weiterer überzeugender Mannschaftssieg, insgesamt der vierte im vierten Spiel. So kann es gerne im neuen Jahr weitergehen!