Es kam, wie es kommen musste… Nördlingen – TSV II

Äußerst kurzfristig mussten wir zwei weitere Spieler unserer vorderen Bretter ersetzen und so machten wir uns stark Ersatzgeschwächt morgens um 8.20h auf, um nach Nördlingen zu fahren.
Freundlicherweise half uns zusätzlich noch Robert an Brett 8 aus (dieser konnte noch am späten Samstagabend für den Sonntagskampf gewonnen werden.

Als wir (Paul, Michi, Gerald, Werner, Tobi, Mikhail, Przemyslaw und Robert aufliefen, trafen wir auf eine komplette hochmotivierte Nördlinger Mannschaft, die mit einem Abstieg nichts zu tun haben wollte. Sie trat in Bestbesetzung an und so musste unser Werner am 4. Brett gegen den DWZ-Besten Christian Müller (knapp 2200) antreten. Meine Vorbereitungen mit Weiß im Blitz vom Freitagabend waren somit umsonst.

Nach 3 Stunden liefen noch immer alle 8 Partien und es zeichneten sich keine klaren Vorteile ab. Als Erstes hatte sich dann Przemyslaw für ein Remis entschieden. Die Stellung war ausgeglichen und somit war auch nicht mehr „drin“.                 0,5:0,5

Kurz darauf vermeldete Mikhail einen Sieg, der als Führer der schwarzen Steine im Mittelspiel seinem Gegner zunächst eine Qualität und dann noch etwas zusätzliches Material abnehmen konnte.
Folgerichtig war die Kapitulation seines Gegners.                                          0,5: 1,5

Tobias wollte diesmal einen ganzen Punkt und man merkte es im an; heute sollte das Spiel bis zu Ende gespielt werden. Im Mittelspiel konnte er sich klaren Raumvorteil verschaffen. Es gelang jedoch nicht, materielles Kapital daraus zu schlagen. Der Gegner verteidigte seine Stellung geschickt bis ins Endspiel – und gewann sogar einen Bauern. Jedoch reichte dieser nicht, um die Partie zu gewinnen.                                      1:2
Den Ausgleich für Nördlingen erzielte C.Müller, der Werner permanent „knetete“. Werner rochierte kurz und musste einige Figurenopfer mit Mattangriff durchrechnen. Ob es am Schluss die fehlende Zeit war, wie ich nicht. Er kam jedenfalls nicht wirklich aus seiner Stellung heraus und kurze Zeit später stand es dann auch schon                         2:2

Nun wurde es wieder spannend, denn Paul, der optisch ein deutlich besseres Leichtfigurenendspiel mit Läufer gegen Springer hatte verschlechterte seine Stellung zunehmend. Und obwohl der Gegenspieler nur noch Zugwiederholende Königszüge zwischen h6 und h5 hatte riskierte Paul vielleicht zu viel. Er öffnete die Stellung und fand sich plötzlich in einer deutlich schlechter gewordenen Stellung wieder. Gerade noch rechtzeitig konnte er mit seinem König die letzten beiden Bauern erreichen. Er spuckte einen Bauern, konnte aber dann mit Läufer gegen Springer und Bauern Remis halten.                                                                                                                      2,5:2,5

Robert kämpfte mit Schwarz hervorragend und kam in ein deutlich besseres Endspiel mit einem gedeckten Freibauern auf c4. Ich weiß nicht genau, welche Endspielbücher Robert studiert hat, aber er fand keinen ordentlichen Gewinnplan und verschaffte dem Gegner immer mehr Vorteile. Zuletzt wurde uns allen Bange… Robert opferte seinen Läufer indem er in eine Springergabel lief – und fischte jedoch den letzten Bauern ab. Und König und Springer gegen König = Remis                                                                                   3:3

An Brett 2 konnte ich zunächst leichten Stellungsvorteil verzeichnen und es gelang mir auch einen Bauern einzuverleiben. Aber ein ungenauer und ein schlechter Zug führten in Folge dazu, dass ich zunehmend unter Druck geriet. Die gegnerische Dame in Kombination mit Läufer und Turm machten meinem König zu schaffen. Als ich dann gezwungenermaßen mit meinem König übers Feld lief, waren die Dame und der Läufer stärker als mein König; nichts zu machen, Nördlingen ging in Führung.                   4:3

Nun hing alles an Gerald. Und bei ihm weiß man: Die Partie geht meistens über die Zeitkontrolle hinaus – und sie wird bis zu Ende gespielt. Eine echte Gerald Partie braucht eben Zeitnotfieber!!! Er wusste wir brauchen noch einen vollen Punkt und den schenkte er uns auch.            D A N K E !                                                                                       4:4

Nach fast 6 Stunden Spielzeit und einem nicht gesehenen Patt unseres Gegners verabschiedeten wir uns mit einem Mannschaftspunkt aus Nördlingen. Dank dem einen Mannschaftspunkt sind wir noch nicht ganz aus dem Titelrennen und dürfen uns in unserem nächsten Heimkampf auf den SK Kriegshaber freuen.

 

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