Duelle gegen die Schachfreunde aus dem Augschburger Norden sind ja immer etwas Besonderes – so war es auch bei diesem Saisonauftaktspiel der beiden Aufsteiger.
Die meisten Partien entwickelten sich ruhig. Dann jedoch vergaloppierte sich der Springer von Gerhards Gegner und ging verloren. So konnte das Spitzenbrett unseren ersten Punkt der Saison einfahren – 1:0.
Auch an Brett 7 wurde ein Springer gefangen. Leider war es der am Rand hängende von Ludwig, so dass die Schachfreunde zum raschen 1:1-Ausgleich kamen.
Neben mir nahm Isaak (71) weder auf das Schöne Geschlecht, noch das zarte Alter (17) seiner Kontrahentin Rücksicht. Die Rochade war bei beiden verpönt, stattdessen lieferte man sich lieber ein hartes Duell auf halboffenen und offenen Linien. In der schönsten Partie des Abends setzte sich schließlich die größere Erfahrung durch und wir verbuchten das 2:1.
Ich hatte inzwischen dank eines für meinen Gegner undurchsichtigen Springermanövers die Qualität gewonnen, es mir nach einem Schnitzer allerdings unnötig selbst schwer gemacht auf dem Weg zu einem möglichen Sieg. Da klingelte der Handywecker meines erst 14-jährigen Gegners, und zwar so laut und langanhaltend, dass ich als Mannschaftsführer meinem ersten Impuls, fair weiterzuspielen und mir meinen Ruhm nicht von einem Telefon stehlen zu lassen, nicht nachgeben konnte.
Auf diesen etwas unschönen Punkt reichten Przemyslaw und Johannes ihren Gegnern die Hände zum Remis. Die anschließende Analyse ergab wohl, dass Letzterer durchaus noch Siegchancen gehabt hätte.
Leider konnte Antun einem Königsangriff seines Gegenübers nicht standhalten, wodurch die Schachfreunde wieder auf 4:3 herankamen.
Folglich richteten die zahlreichen Kiebitze ihre ganze Aufmerksamkeit auf das Endspiel mit Schwerfiguren, ungleichfarbigen Läufern sowie festgelegten Bauernketten zwischen unserem Neuzugang Helmut und seinem Angstgegner Robert Vuckovic. Der hatte für seine letzten drei Züge weniger als eine Minute übrig, schaffte die Zeitkontrolle dann aber souverän. Mit einem Minusbauern und ungeschütztem König stand Helmut nun unter Druck. Alle im Spiellokal sahen allerdings seine perfekte Konterchance zum sicheren Dauerschach – nur die beiden Spieler nicht. Statt nach knapp fünf Stunden noch ein letztes Mal anzugreifen, zog sich Helmut (der von sich selbst sagt, er tauge nicht zum Angriffsspieler) weiter zurück. Das nutzte mein Namensvetter eiskalt zum KO-Schlag und so stand es am Ende 4:4.
Dieses Ergebnis erlaubt es beiden Mannschaften, weiter vom direkten Durchmarsch in die Schwabenliga zu träumen.
Der große Robert
Da habt Ihr Euch toll geschlagen. Ein 4:4 gegen eine Mannschaft, die mit fast 70 DWZ besser antritt, ist beachtlich.
Nun zählt jeder halbe Punkt, wenn man aufsteigen will.