Im 2. Mannschaftskampf der SL II (Saison 2017/18) hatten wir es dieses Mal mit dem Absteiger aus der Schwabenliga I, die 1. Mannschaft der SG Augsburg zu tun. Nominell mussten wir ohne 5 Stammspieler der 2. antreten und uns war klar, dass dieser Kampf mit Sicherheit „kein leichter Weg“ sein wird. Unsere Aufstellung ähnelte eher der dritten als der zweiten Mannschaft. Pünktlich um 10.00h ging es los und zu Beginn mussten Paul (ca.15 Minuten) und ich (ca.35 Minuten) auf die „Jungstars“ der SGA warten.
An Brett 6 musste Tobias wiederholt mit den schwarzen Steinen antreten. Nach einer „schweren und anstrengenden“ Nacht fand er sich nur recht mühsam in seiner Stellung zurecht. Tobias, der über 60 DWZ Punkte besser geführt wird als sein Gegner war mit einem Remis zufrieden und so konnten wir sehr früh ein 0,5 zu 0,5 notieren.
An 7 spielte „Altmeister“ Issak einen geschlossenen Sizilianer mit sehr merkwürdigem Stellungsspiel (Anmerkung von mir J). Nach einigen Eröffnungszügen stand Schwarz sehr gut und Issak hatte viel Mühe auf Ausgleich. Da fehlte auch schon ein Bauer, dann ein Zweiter. Aber irgendwie verlief sich der schwarze gefräßige Läufer des Gegners am Damenflügel und so schien es, als ginge er gleich verloren…aber irgendwie gelang es dem Schwarzen , seinen Läufer zu retten – oder aber Issak hatte zu viel Mitleid und schaute nicht tief genug in die Stellung. Auf jeden Fall blieb dieser verschont, überlebte die Hetzjagd und blieb bis zur Aufgabe von Isaak auf dem Brett. 1,5:0,5
Paul (1) konnte mit Weiß recht früh einen Stellungsvorteil erzielen, wobei er nach Damentausch seinem Gegenüber einen Doppelbauern auf der f-Linie verpasste. Das Mittelspiel mit Springerpaar und Turmpaar gegen Läufer/Springer und Turmpaar entwickelte sich konstant positiv für unser 1.Brett. Durch eine Unachtsamkeit stellte Paul dann aber promt eine Qualität ein. Schnell mal Remis anbieten… und es hat gewirkt 2:1
An Brett 8 spielte unser Debütant Pschemek Kowalewski! Nachdem er ein Bauernopfer in der Eröffnung seines Gegners angenommen hatte konnte er im Mittelspiel zwei Leichtfiguren gegen einen Turm gewinnen. Pschemek spielte weiter aktiv und wickelte in ein Endspiel Turm und 2 Springer gegen Dame, welches er dann schnell für sich entscheiden konnte. Einstand gelungen 2:2
Johannes (4) wählte eine sehr ruhige und zurückhaltende Eröffnung (ich vermute „Marke Eigenbau“). Wie gewohnt rührte sich relativ wenig, da er sich wohl selbst auferlegt hatte, keinen einzigen seiner schwarzen Steine über die 6. Reihe hinaus zu bewegen. Bevor nun etwas passieren hätte können oder gar die Zeitnot drohte, einigten sich Beide auf Remis. 2,5:2,5
Werner (5), der wie gewohnt nur solide Eröffnungen spielt, erreichte nur sehr langsam geringen Stellungsvorteil. Die Partie verlief für meinen Geschmack viel zu ruhig und so ergab sich nach fast 4 Stunden bei vollem Brett eine relativ offene Stellung, in der m.E. noch viel zu viel auf dem Brett steht um Remis zu geben. Aber Werner glaubte wohl an einen sicheren Sieg von Gerald und Michi…also Remis – falsch gedacht, denn an Brett 3 ereignete sich folgendes Szenario 3:3
Gerald (3) spielte seine Lieblingseröffnung und erlangte zunehmend im Mittelspiel die Oberhand. Er knöpfte im Endspiel seinem Gegner die Qualität ab und hätte nun locker gewinnen können. Ja hätte, wenn nicht immer diese „blöde“ Zeit wäre. Jedenfalls schwelgte Gerald wohl von seinem Sieg und hätte nur noch 2 Züge machen müssen – und obwohl nichts mehr drohte (Endspiel Turm+3 Bauern gegen Springer und 3 Bauern, keine Gabel oder diverse Freibauern) meldete sich sein Gegner schüchtern mit den Worten „es tut mir Leid, aber Ihre Zeit ist vorbei 4:3
In meiner Partie (an 2) konnte ich gegen den Nachwuchsstar der SG Augsburg mit Schwarz recht schnell Ausgleich erreichen. Im Laufe des Mittelspiels ergab sich ein ausgeglichenes Spiel, wobei ich zunehmend meine Figuren besser positionierte. Bald darauf zahlte sich die bessere Stellung in einem Bauern aus. Das sich ergebende Turmendspiel konnte ich dank des Freibauern einfach zum Sieg umwandeln. 4:4
Tja, hätten wir unsere gewonnenen Partien gewonnen, hätte durchaus ein stattlicher Sieg herausspringen können; so müssen wir uns mit einem 4: 4 zufrieden geben und mit mehr Biss in den nächsten Schachkampf gehen.
Michael Romfeld