Schon kurz nach dem Halbfinale stand für unsere U20-Meisterschafts-Sieger-Besieger das Finale gegen Kriegshaber an. Kurzfristig konnten wir uns an 1 mit Lukas nochmals verstärken, an den geraden Brettern spielten die beiden Fremdenlegionäre Zalan und Mikhail. Letzterer wurde erst am Freitag von FM Armin mit Training zum Turmendspiel fit gemacht.
Lucky Lukas versuchte gegen das Wunderkind von Kriegshaber Sizilianisch. Durch das Scheveninger System wurde er mächtig eingeschnürt, aber dann zeigte er, dass er von seinem gewieften Mannschaftsführer zu Recht ganz vorn aufgestellt wurde. LtM fand stets die richtigen Züge in der korrekten Reihenfolge und am Ende zielten alle seine Figuren auf den „nackschn Könich“. Zwar übersah er in der Eile zweit Matts in 16, aber dank eines Mehrläufers fuhr er trotzdem souverän das wichtige 1:0 ein (die taktischen Sachen waren wirklich krass und werden am Freitag auf der Leinwand vorgeführt).
„Der Spanier“ hatte die ganze Zeit eine scheinbar bessere Stellung. Vor allem der schwarzfeldrige Läufer zielte gefährlich auf den vorgerückten f6. In der Analyse zeigte sich dann aber, dass das jederzeit verteidigt werden konnte. Aufgrund der eher schlechten Stellungen an den beiden anderen Brettern lehnte unser Spain-Man das Dauerschach ab, um doch noch irgendwie zu gewinnen. In seinem Ärger über die scheinbar vergebenen Siegchancen glitt er sogar noch in ein eigentlich verlorenes Läufer-Springer-Endspiel ab. Doch zum Glück wollte sein Gegner zu schnell zu viel und so brachte die letzte Verteidigungsreserve ein am Ende schmeichelhaftes Remis zum 1,5:0,5.
Mikhail machte früh mit Dame und Springerpaar Druck auf die schwache Bauernstruktur seines Gegners (isolierter a-Bauer und Doppelbauer auf der c-Linie). Irgendwie konnte das aber alles gehalten werden und nach diversen Abtäuschen kämpfte Mikhail im Turmendspiel mit einem Zentrumsfreibauern gegen den weit vorgerückten Randfreibauern. Dank des offenbar höchst effektiven Armin-Trainings vom Freitag konnte er das nach Permutation auf beiden Seiten in einen Sieg ummünzen. Damit machte er den Pokalgewinn klar!
Gerald mühte sich an Brett 3 mit zwei Minusbauern zu einem zähen Remis, welches das Ergebnis zum 3:1 abrundete, auch wenn die Messen da schon gelesen waren.
Das ist wirklich ein toller Erfolg, an dem viele höchst engagiert mitgewirkt haben: Gerald (in allen vier Runden), Helmut, Ferdinand, Roland, M&M, Der Spanier, Lukas, Mikhail und natürlich der Kleine und der Große Robert. Elf Siege, zwei Remis und nur drei Niederlagen stehen zu Buche. Damit haben wir nach der Schwäbischen Meisterschaft 2019 nun auch den Pokal, der sicher bald seinen Platz im Spiellokal finden wird. In der nächsten Saison dürfen wir also auch auf Bayerischer Ebene starten. Das Anmeldefenster für alle interessierten Spieler ist ab sofort geöffnet, gerne auch noch mehr Jungs aus der 1. Mannschaft (looking at you, Boris). Es war eine große Freude diese tolle Truppe als Mannschaftsführer zu leiten und ich mache das gerne weiter. Wir sehen uns also in der Pokalsaison 2021/2022!
Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Mikhail hat mir Turmendspiele gezeigt, nicht ich ihm.