In Lechhausen haben wir in der Vergangenheit schon mehrmals Punkte eingebüßt. Deswegen galt es, alles in diesen Kampf reinzuhauen!
Es ging auch gleich gut los: Gerhard spielte direkt neben mir quasi eine Schnellschachpartie und brauchte nur zehn Minuten, um die feindliche Stellung in Fetzen zu reißen. So offensiv haben wir ihn eigentlich noch nie erlebt. Am Ende standen seine beiden Läufer im gegnerischen Königslager auf h2 und h3, die Dame auf g3 und der Turm schlug auf der f-Linie zu. Aufgabe…
Von Jakobs Partie an Brett 8 habe ich leider kaum etwas gesehen. Laut seiner Schilderung brachte er einen Zentrumsbauern durch und gewann damit ebenfalls sehr rasch. So stand es früh 2:0 für uns.
Überhaupt waren Freibauern das beherrschende Thema an diesem Abend. Ich brachte meinen Damenbauern immerhin bis nach d6, dort wurde er aber von der Königin der Nacht aufgehalten. Letztlich hatten wir es beide jeweils versäumt, mit genauerem Spiel dauerhaften Vorteil zu erzielen, sodass wir uns auf ein verdientes Remis einigten.
Felix erwischte leider keinen guten Tag. Dem Druck seines Gegners konnte er am Ende nicht mehr standhalten. Sowohl im Zentrum als auch auf beiden Flügeln war der sehr aktiv und stellte unseren Neuzugang immer wieder vor Probleme. Damit stellte er den Anschluss für seine Mannschaft her.
Sven the Man befand sich mit zwei Mehrbauern schon auf der Siegerstraße, wählte aber eine sehr kuriose Fortsetzung, bei der er zweimal die Qualität abgab. In der Folge kämpfte das Turmpaar gegen seinen Läufer und Springer. Allerdings hatten die als Unterpfand einen Randbauern, der auf a7 unmittelbar die Permutation drohte. Das verschaffte uns ein weiteres Unentschieden, nun zum 3:2.
Tobias hatte eine etwas verzwickte Stellung, konnte seine Figuren aber peu a peu besserstellen. Dann übersah sein Gegner ein taktisches Detail, was ihn einen Läufer kostete. Spektakulär war dabei vor allem Tobis Bauer, der sich solange durchfraß, bis er Dame und Turm auf der Grundreihe gabeln und sich danach umwandeln konnte. Ein echter Tobi-Wan!
Nun waren wir siegesgewiss, denn der Kleine Robert stand absolut sicher und Johannes hatte zwar einen Minusbauern, die Stellung sah aber sehr remislich aus. Just als ich mit dem Mannschaftssieg binnen zehn Minuten rechnete, passierte Fatales: Robert übersah einen Turmeinschlag, der das Ross neben seinem König in den Tod riss. Die anschließende Springergabel brachte seinem Gegner den Turm zurück und damit eine Mehrfigur. Von so etwas lässt sich unser Spitzenbrett natürlich nicht unterkriegen! Seine Bauern marschierten tapfer auf g- und h-Linie voran. Der Schwarze hatte zwar objektiv eine Gewinnstellung, schaffte es aber nicht, seinen verbliebenen Springer effektiv einzusetzen. So reichte es nur zu einem Remis, welches uns das ersehnte 4,5:3,5 brachte.
Johannes behandelte das Endspiel souverän und die verbliebenen Kiebitze begannen sich schon zu langweilen. Endlich hatte sein Gegenüber ein Einsehen und bot Remis an. Die Stellung war in diesem Moment ziemlich kurios: Johannes schickte sich an, mit einem Springerschach den Läufer seines Gegners zu gewinnen, und dessen Springer war am Rand gefangen, hätte also durchaus auch noch verloren gehen können. Damit drohte ein Endspiel mit Läufer und Springer gegen den König. Johannes versicherte aber, dass er das nicht kann und willigte deswegen in das Unentschieden ein.
Damit stand ein überzeugender 5:3-Sieg, der uns ins Tabellenmittelfeld bringt.