Krimifieber unserer II. gegen Kötz

Die Ausgangslage war klar. Wenn wir überhaupt noch eine Chance auf den Aufstieg in die Schwabenliga 1 haben möchten, muss ein möglichst hoher Sieg her. Kötz hatte nicht nur zwei Mannschaftpunkte mehr, sondern auch noch durch das kampflose 8:0 gegen Dillingen einen Brettpunktevorsprung von 3,5 Brettpunkten. Und so war die Devise: kämpfen, kämpfen, kämpfen.

Nachdem die SpvG Kötz / Ichenhausen verspätet eintraf und mit zwei Ersatzspielern antrat, konnte der Wettkampf beginnen.

Als Erster konnte Werner an Brett 8 sein Punktekonto erhöhen. Durch einen geschickten Damenzug konnte er eine Doppeldrohung aufstellen; wobei der Gegner die Wahl zwischen folgenden Möglichkeiten hatte: entweder Matt – oder Läufer hergeben. Der Gegner entschied sich zunächst für den Läufer, gab dann aber kurze Zeit später auf.
1:0 durch unseren Msf!
Was für eine Signalwirkung!

Den zweiten Punkt steuerte Manfred bei. Er ließ sich von seiner bezaubernden Gegenspielerin nicht verwirren und spielte gnadenlos. In einer schönen Angriffspartie opferte er mit weiß einen Springer gegen zwei Bauern. Der arme schutzlose König (die schutzlose Königin) konnte sich nicht mehr allzu lange wehren, zumal auch sonstige Schutzfiguren weit entfernt standen.
2:0

In den anderen Partien rührte sich zu diesem Zeitpunkt nicht viel. Paul an (1) stand recht solide, Roland an (2) konnte einen Mehrbauern herauszaubern, Robert an Brett (3) hatte zwar viel Mühe seine Figuren am Damenflügel zu entwickeln, hatte aber immerhin zwei Bauern mehr. Dirk mit weiß an (4) stand nach der Eröffnung recht gedrückt, Gerhard mit schwarz (5) konnte einen stabilen Vorteil erreichen in dem er seinen weißen  Läufer auf e4 einzementierte. Nur ich selbst (7) stand deutlich schlechter, nachdem ich meinen Gegner unterstützte und diesen anspornte doch mal etwas aggressiver zu spielen. Das tat er dann auch.

Nach gut 3 Stunden musste Paul seinem Gegner in einer recht taktischen Variante die Hand zur Aufgabe reichen. Zunächst hatte er eine Figur gegen drei Bauern gegeben. Erzwungen oder nicht; weiß ich nicht. Unser Brett 1 (man nennt ihn auch Taktikfuchs) hatte wohl etwas überzogen; evtl. auch nicht weit genug gerechnet? Auf jeden Fall hing dann irgendwie alles; – Läufer, Abzugsschach, Damengewinn und König. Das schmerzte uns schon sehr schwer, kamen die „Kötzer“ doch zum „Anschlusstreffer“.
2:1

Kurze Zeit später musste auch Robert die Segel streichen. Eine Niederlage kommt doch höchst selten vor und damit hatten wir nun alle nicht gerechnet! Nachdem er unnötigerweise einen heraneilenden Springer unterschätzte (diesen vielleicht auch einfach etwas unkonzentriert „übersehen“ hat). Nachdem Robert stark gespielt und sich eigentlich schon aus seiner schwierigen Stellung endgültig befreit hatte, ereilte ihn dieses „Missgeschick“. Der Gegner bedankte sich und sackte den Punkt ein.
2:2

Nun musste es aber wieder in die andere Richtung gehen, wollten wir unser gestecktes Ziel doch noch erreichen.

Mein Gegner gewann zunächst ganz einfach einen Bauern und ruinierte dann meine Königsstellung. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich irgendwie sehr an einen Sieg gezweifelt, hatte ich doch nicht mehr viel zu melden. Doch dann bekam er irgendwie nicht genug und opferte unnötigerweise zügig seinen Springer, in der Hoffnung meinem König nun den Gar auszumachen. Doch das war ein Irrtum z.Z. konnte ich meine Stellung konsolidieren und gewann dann kurze Zeit darauf einen Läufer. Ein paar Züge noch und ich konnte doch einen vollen Punkt beisteuern.
3:2

Roland (2) spielte mit weiß sehr überzeugend und wickelte in ein Damenendspiel mit gedecktem Mehr/Freibauern auf e5 ab. Nachdem er seinen eigenen König sehr sicher auf h3 positionierte ging er über, seinem Gegner etwas Angst zu machen. Der schwarze König versuchte über h6 zu entwischen, übersah aber, dass er sich selbst bereits in ein Mattnetz verstrickt hatte, aus dem er nicht mehr herauskam. Grossartig!
4:2

Jetzt kämpften nur noch Gerhard und Dirk um den Mannschaftssieg bzw. um ein möglichst hohes Brettergebnis.

Gerhard (5) spielte äußerst konzentriert sein Endspiel Dame/2 Läufer/5 Bauern gegen Dame 2 Läufer/5 Bauern weiter, hatte geringen Vorteil, den er aber leider nicht zum Sieg ummünzen konnte. Dennoch großes Kompliment an den Ehrgeiz und den Einsatz, denn zu diesem Zeitpunkt waren schon deutlich über 5 ½ Stunden gespielt. Der Gegner war sichtlich mit dem Remis zufrieden – obwohl es ja auch die Niederlage für Kötz bedeutete.
4,5:2,5

Zuletzt spielte Dirk: 5 Stunden 50 Minuten. Dirk (4), der deutlich schlechter gestanden hatte konnte sich in einem sehr gut gespielten Endspiel wieder herauswinden. Das Turmendspiel hätte man sicherlich schon vor einer halben Stunde beim Stand von 4,5  zu 2,5 remis geben können, zeigt es aber doch, wie sehr um jeden halben Punkt gekämpft wurde. Schließlich geht es ja bei der Endabrechnung am 15.04. um jeden Brettpunkt.

Endstand 5:3.

Ein Ergebnis, das uns zwar mit den Mannschaftspunkten an Kötz heranbringt, aber nicht die notwendigen Brettpunkte einbrachte. Nun schauen wir gespannt auf den letzten Spieltag, der die Entscheidung bringen wird.
Die große Frage ist, können wir den Punkterückstand, den Dillingen durch ihr unsportliches „Nichtantreten gegen Kötz – 8:0“ verursacht hat noch aufholen?

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